27. bis 30. November 2016 | Saarbrücken: Junge Flüchtlinge veranstalten zur Innenministerkonferenz ein Protestprogramm und wählen den Abschiebeminister 2016.
Parallel zur Innenministerkonferenz (IMK) in Saarbrücken veranstalten wir Jugendlichen ohne Grenzen (JoG) eine Flüchtlings-Jugendkonferenz und protestieren für bessere Zukunftschancen. Das Motto: „Stoppt die grausame Asyllotterie –Grundrechte dürfen nicht Glückssache sein“.
Am Montag, den 28.11.2016, um 17:00 Uhr wird zudem bei einer öffentlichen Gala in der Sparte 4, Eisenbahnstraße 22 in Saarbrücken der Abschiebeminister 2016 gewählt und der Initiativenpreis 2016 für zivilgesellschaftliches Engagement verliehen.
Das Problem: Die derzeitige Flüchtlingspolitik und die jüngsten Gesetzesänderungen schließen immer mehr junge Menschen von Schutz, Teilhabemöglichkeiten und einer Zukunftsperspektive aus.
Statt individueller Rechte entscheiden immer öfter das Herkunftsland und Zufälle über Integrationschancen. Integrationskurse sind nur für Asylsuchende aus fünf Ländern geöffnet, die anderen hängen in der Warteschleife. Ausbildungen werden an manchen Orten erlaubt, anderswo verboten. Manche dürfen in Wohnungen ziehen, anderen müssen jahrelang den Stress und die Isolation in großen Unterkünften aushalten. Diese Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen sind nur schwer zu ertragen. Frustration, Hoffnungslosigkeit und Stress sind die Folgen.
Die Chancen im Asylverfahren hängen immer weniger vom einzelnen Schicksal und der Situation in den Herkunftsländern ab. Aktuellstes Beispiel ist Afghanistan. Obwohl die Sicherheitslage immer schlechter wird, sinken die Anerkennungsquoten. Zehntausende afghanische Flüchtlinge leben jetzt in Angst und werden von Sprachkursen, Ausbildungsmöglichkeiten und Teilhaberechten ausgeschlossen. Noch schlimmer trifft es junge Menschen aus sogenannten „sicheren Herkunftsländern“: Ihre Zukunftschancen wurden nahezu komplett verbaut.
Währenddessen werden Europas Grenzen dicht gemacht und der Familiennachzug wird verhindert: Flüchtlinge die Schutz suchen und wieder mit ihrer Familie zusammenkommen möchten, werden auf immer gefährlichere Fluchtrouten gezwungen.
„Europa nimmt Tod und Leid von immer mehr Flüchtlingen in Kauf“, erklärt Nelli Foumba Soumaoro von JoG. „Es ist höchste Zeit für eine nachhaltige Flüchtlingspolitik, die uns eine sichere Zukunft ermöglicht und nicht mehr mit unserem Leben spielt“.
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