Eindrücke von der Bleiberechtsdemo in Bonn

Heute war ein sehr langer Demo-Tag. Wir haben nicht nur eine, sondern zwei Demos erlebt. Bei der ersten ging es darum, zum Fototermin der Innenminister zu kommen, um den Protest von JoG dort hinzutragen.


Zur Unterstützung war auch die Bonner Jugendbewegung dabei [link zum anderen Post]. Bei der zweiten Demo war unser Ziel die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass die deutschen Behörden den Flüchtlingen die Chance geben müssen, ein normales Leben führen zu können. Wir wollen die gleichen Rechte wie alle Deutschen und EU-Bürger haben!

Die Flüchtlinge, die eine Duldung oder sogenannte Aufenthaltsgestattung besitzen, haben gar keine Möglichkeit in Deutschland sich weiter zu entwickeln (Sie haben beispielsweise häufig kein Recht auf Sprachkurse oder die Schule zu besuchen; ebenfalls dürfen sie häufig nicht arbeiten oder eine Ausbildung machen, da sie dazu keine Erlaubnis bekommen). Wir fanden es wirklich interessant, dass es so viele Leute gibt, die dieselben Probleme haben und auch viele Deutsche zur Unterstützung gekommen waren und sich bemüht haben, auf dieses Thema aufmerksam zu machen.


Für die Demo haben wir viele Plakate gestaltet und ebenfalls mit der Unterstützung der Jugendlichen viele Flyer verteilt, damit die Leute in der Stadt auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam gemacht werden und um ihr Interesse zu wecken. Denn jeder Refugee, der geflohen ist, braucht dringend die Hilfe, um seine Situation verbessern zu können. Die Demo war für viele lustig, da sie zum ersten Mal an so etwas teilgenommen haben und keine Erfahrung mit demonstrieren haben. Obwohl es richtig heiß war, haben die Leute trotzdem tatkräftig mitgemacht.

Einige JoGler haben sich sehr lieb um uns gekümmert und haben uns zum Beispiel Wasser eingeschenkt, wenn wir durstig waren…
Wir haben eine große runde um die Stadt gemacht. Während der Demo gab es an einer Straßenbahnhaltestelle auch ein kleines Theaterstück, in dem ein „Flüchtling von Polizisten verschleppt wurde“. Es war traurig, dass der Flüchtling nichts dagegen machen konnte, obwohl die Behörden wissen, dass sie damit Leben gefährden. Kurz darauf gab es auch einen „Flash Mob“, bei dem sich alle auf den Boden gesetzt oder hingelegt haben, um an die toten Flüchtlinge im Mittelmeer (z. B. bei Italien) zu erinnern. Anschließend ging unsere Demo mit verschiedenen Sprüchen weiter. Platz 1 der Democharts belegte: „Ich mach eine Ausbildung, ich will keine Abschiebung“.

Der Klassiker war auch dabei „Abschiebung ist Folter, Abschiebung ist Mord! – Bleiberecht für ALLE jetzt sofort!!!“
Ein wichtiges Ziel war es während der Demo den Abschiebeminister zu wählen – und es hat auch richtig gut geklappt. Von fünf Kandidaten wurde Thomas de Maizière als der schlimmste deutsche Innenminister gekürt. Mit unseren lauten Stimmen haben wir ganz Bonn aufgeweckt! Abschließend gab es noch ein paar Musikbeiträge über Rassismus, Abschiebung und Bleiberecht.

Und am Ende gab es eine Freestyle Session bei der auch einige JoGler mitgemacht haben.
Mit der Polizei gab es keine Konflikte. Unserer Meinung nach gab es keine Probleme. Zusammen haben wir uns sehr stark gefühlt, alleine hätte man das nicht hinbekommen. Mit der ganzen Unterstützung haben wir unsere Demo erfolgreich abgeschlossen.
BLEIBERECHT FÜR ALLE!