Den Preis übergeben junge Flüchtlinge am Mittwoch, den 30.11.2016 um 10 Uhr im Rahmen eines Termins bei der Innenministerkonferenz in Saarbrücken. Er wird seit 2006 jeweils an den Innenminister verliehen, der für eine besonders harte Abschiebungspraxis steht.
Den Negativpreis erhält Karl-Heinz Schröter unter anderem, da es in Brandenburg wiederholt zu gewaltsamen Abschiebungsversuchen von Frauen gekommen ist. So wurde am 2. November eine schwangere Frau aus Kenia aus einer Klinik zur Abschiebung abgeholt. Als sie aufgrund ihrer Erkrankung und Stress zusammenbrach sei sie von den Beamten, anstatt Hilfe zu holen, unter Gewaltanwendung in ein Polizeiauto gezwungen worden, wie der Flüchtlingsrat Brandenburg berichtet. In letzter Sekunde wurde die Abschiebung durch ein Verwaltungsgericht gestoppt . Die Frau leidet bis heute unter den Folgen des Abschiebungsversuchs. „Dieser Fall steht exemplarisch für die immer rücksichtslosere Abschiebungspolitik gegen Flüchtlinge, die wir in den letzten Monaten beobachten mussten“ erklärte Nelli Foumba Soumaoro, Sprecher von Jugendliche ohne Grenzen auf der parallel zur IMK stattfindenden JoG-Konferenz in Saarbrücken.