Aktuell sind viele Flüchtlinge durch die Dublin III – Regelung von der Abschiebung in Länder wie Ungarn, Bulgarien und Italien bedroht. Nun ist es erfreulich zu sehen, dass diese Menschen in ihrem Kampf gegen Abschiebungen manchmal nicht alleine stehen und lokale Initiativen sie unterstützen. Eine dieser Initiativen ist die „No Lager“ Gruppe aus Osnabrück. Es sind Studenten, Azubis, Schüler, Geflüchtete, Arbeitende und viele mehr, die mit der jetzigen aAylpolitik unzufrieden sind und eine Verbeserung der Lage fordern.
Die Arbeit von „No Lager“ ist vielseitig: Sie arbeiten mit eine breiten Bündniss zusammen und leisten politische Arbeit in Form von Kundgebungen, Demonstrationen und Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem unterstützen sie die Flüchtlinge vor Ort in dem sie für soziale und juritische Beratung zur Verfügung stehen. Ein buntes Bündniss gegen Abschiebung und für menschenunwürdige Unterkunften ist in Osnabrück aktiv und zeigt öffentlich Gesicht. Sie haben eine Telefonkette initiiert, die es ermöglicht in kürzeste Zeit bis zu 100 Personen zu mobilisieren, wenn eine Abschiebung bevorsteht. Dies ist schon 2 mal geschehen!
So wurde am 16.05.14 die Abschiebung des jungen Somaliers Ahmed verhindert. Innerhalb kürzester Zeit wurden mehr als 70 Menschen für die Aktion mobilisiert. Die Gruppe setzte sich bunt zusammen: Vertreter von kirchlichen und sozialen Einrichtungen waren ebenso dabei wie Nachbarn und junge Leute aus der migrationspolitischen Initiative „No Lager“. Gemeinsam versperrten sie alle Ein- und Ausgänge zu Ahmeds Wohnung, so dass die Polizei nicht eindringen konnte. Nachdem die Polizei, ohne ihre Aufgabe verrichten zu können, sich zurück zog, konnte Ahmed wieder lachen.
Der junge Somailier war aus den Niederlanden nach Deutschland gekommen. In den Niederlanden, war sein Asylantrag trotz des blutigen Bürgerkriegs in Somalia abgelehnt und verfolgt Pläne Abschiebungen nach Somalia durchzuführen. Neben der drohenden Kettenabschiebung, fürchtet Ahmed in den Niederlanden hätte er ohne Dach über dem Kopf und ohne Nahrung auskommen zu müssen, da abgelehnten Flüchtlingen dort die Sozialleistungen verweigert werden. Einzelne Verwaltungsgerichte haben daher Abschiebungen in die Niederlande gestoppt, in Ahmeds Fall halfen die Gerichte nicht – dafür aber die „No Lager“ Gruppe und andere Unterstützer.