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Abschiebeminister 2013 wird Joachim Hermann, Inneminister Bayern

Preisübergabe am Freitag bei der Innenministerkonferenz.
PM vom 23.05.2013: Joachim Herrmann zum Abschiebeminister 2013 gewählt.
Am 23.05.2013 kürten jugendliche Flüchtlinge im Rahmen eines Gala-Abends der Jugendlichen Ohne Grenzen (JoG) in Hannover Joachim Herrmann (CSU) zum inhumansten Innenminister des Jahres.
Den Negativpreis „Abschiebeminister 2013“ erhält der bayerische Innenminister für seine Politik der Abschiebungen nach Afghanistan und des Langerzwangs für Flüchtlinge. Mit 38,0 Prozent der Stimmen setzte sich Herrmann deutlich gegen Innensenator Frank Henkel (CDU) aus Berlin (24,1%) und die Innenminister Markus Ulbig (CDU) aus Sachsen (19,4%) und Ralf Jäger (SPD) aus NRW (18,5%) durch. Der Preis wird am Freitag um 11 Uhr im Rahmen eines Termins von JoG bei der Innenministerkonferenz übergeben werden.

Nachfolgend ein Auszug aus der Laudatio der JoG-Gruppe Bayern:
Bayerns Innenminister, der bereits Abschiebeminister 2011 wurde, forciert weiterhin Abschiebungen nach Afghanistan. Nachdem in 2013 mindestens zwei Flüchtlinge nach Kabul abgeschoben wurde, droht nun Salem Begzad (21) aus Neuburg an der Donau die Abschiebung. Obwohl die Lage in Afghanistan immer schlimmer wird und immer mehr Zivilisten sterben, findet Herrmann, dass abgelehnte männliche Flüchtlinge zurückkehren sollten. Wer nicht freiwillig geht, dem wird verboten zu arbeiten oder eine Ausbildung zu beginnen. Für zweitausend Afghanen in Bayern bedeutet dies ein Leben in Angst und ohne Perspektive. Darüber hinaus werden Flüchtlinge in Bayern durch Isolation in Flüchtlingslagern und Mangelversorgung mit Essenspaketen, zur freiwilligen Ausreise genötigt. In anderen Bundesländern erhalten Flüchtlinge Bargeld und dürfen leichter in Wohnungen ziehen.

Neben der Vergabe des Negativpreises zeichneten bei dem Gala-Abend Kutlu Yurtseven (Musiker von Microphone Mafia), Wolf List (Schauspiel Hannover) und Philip Harpain (GRIPS-Theater Berlin) vorbildliche Initiativen gegen Abschiebungen aus.

Den Initiativenpreis 2013 erhielten:
12. Klasse der Max-Brauer-Schule (Hamburg)
Die Schulklasse von Fabiola Cruz aus Honduras, die seit 2006 in Deutschland geduldet ist, kämpftegegen die Abschiebung ihrer Mitschülerin. Demonstrationen und Öffentlichkeitsarbeit bei Facebook führten dazu, dass die Härtefallkommission in Hamburg sich mittlerweile für Bleiberecht für die Familie Cruz entschieden hat.

Initiative für die Rückkehr von Anuar Naso und seinem Vater (Hildesheim)
Im Jahr 2011 wurde der damals 15-jährige Anuar Naso aus Hildesheim zusammen mit seinem Vater von der restlichen Familie getrennt und nach Syrien abgeschoben. Dort wurden beide inhaftiert und misshandelt. Seitdem kämpfen seine Schwester Shahnas Naso und UnterstützerInnen für die Rückkehr und sammelten 18.000 Unterschriften. Der Protest hat sich gelohnt: Die Rückkehr von Anuar und seinem Vater wurde kürzlich zugesagt.

11. Klasse der Nelson-Mandela-Gesamtschule (Hamburg)
Als Ayodele von seiner drohenden Abschiebung erfuhr, fragte er seine Lehrer und Mitschüler aus der Nelson-Mandela-Gesamtschule im Stadtteil Wilhelmsburg um Rat. Die Schüler beschlossen, sofort etwas zu unternehmen. Ihre Facebook-Seite mit dem Titel “Gegen die Abschiebung von Ayodele Madaiyese” wurde von 9000 Menschen „geliked“, auch der HSV-Star Dennis Aogo setze sich ein. Die Proteste dauerten an bis Ayodele in Deutschland bleiben durfte.

Nominiert für den Abschiebeminister 2013

– den Preis für konsequente Realitätsverweigerung, sind dieses Jahr:

    Wer wir Abschiebeminister 2013?

  • Ralf Jäger, Innenminister NRW. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass unser Asylrecht nicht durch den Verdacht des gezielten Missbrauchs in Misskredit gerät“, warnte Jäger.
  • Joachim Herrmann,Innenminister Bayern. Der Abschiebeminister 2011,war ein heißer Kandidat im 2012, ist auch im Jahr 2013 Kandidat für den Titel.Sein Motto ist: “Kabul ist sicher – Afghanische Flüchtlinge raus aus Bayern”.
  • Frank Henkel, Innensenator Berlin. Über den Skandal um den Flughafen BER in Berlin lacht ganz Deutschland. Der Flughafen wird nicht fertig, aber der Abschiebe-Knast steht bereits.
  • Markus Ulbrig, Innenminister Sachsen. Er ist als junger Erwachsener wieder eingereist, er hatte Träume, Wünsche und Hoffnungen. … Leider wurde ihm das von den Behörden verwehrt.

JoG Pm vom 21.05.2013: Gala-Abend

– mit Wahl des Abschiebeministers 2013 und Vergabe des Initiativenpreis
JoG PM vom 21.05.2013
23.05.2013 | 18:00 Uhr | Kulturzentrum Faust | Zur Bettfedernfabrik 3 | Hannover
Gala Abend der Jugendlichen Ohne Grenzen
Vergabe des Initiativenpreis und Wahl des Abschiebeministers 2013
Eintritt frei, Spenden erwünscht

24.05.2013 | 11:00 Uhr | Innenministerkonferenz (IMK) | Radisson Blu Hotel | Hannover
Preisübergabe und kurzes Gespräch bei der Innenministerkonferenz

Anlässlich der Innenministerkonferenz in Hannover, wird im Rahmen eines Gala-Abends der Jugendlichen ohne Grenzen (JoG) der Abschiebeminister 2013 gewählt. Nominiert sind die Landesinnenminister Joachim Herrmann (Bayern), Frank Henkel (Berlin), Ralf Jäger (NRW) und Markus Ulbig (Sachsen). Mit diesem Negativpreis zeichnen junge Flüchtlinge jährlich einen Landesinnenminister für besonders unmenschliche Flüchtlingspolitik aus.
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Presse vom 06.12.2012

  • Hamburger Abendblatt: Rostock: Friedrich zum Abschiebeminister 2012 gewählt
  • Oberhessische Presse: Zeichen für Menschenwürde